Der Graf von Luxemburg
Franz Lehár schuf 1909 mit DER GRAF VON LUXEMBURG innerhalb weniger Wochen eines seiner erfolgreichsten Werke: Grossartige, eingängige Melodien voller Sentimentalität, Witz, Temperament und Beschwingtheit. Dazu viel Pariser Flair aus der Zeit der Bohème, lebensfreudiger Karneval und … die Liebe mit all ihren Facetten und Überraschungen! Allein dieser Mix verspricht Unterhaltung pur.
Operette in drei Akten von Franz Lehár
Kommt dann noch die alljährlich mit Wow-Effekt aufwartende Surseer Operetten-Surprise dazu… steht einem musikalischen Ereignis unter dem 2019er-Zauberwort „pompös“ nichts mehr im Wege.
Herzlich willkommen im Operettenland des Stadttheaters Sursee!
René, Graf von Luxemburg
Angèle Didier
Armand Brissard
Juliette Vermont
Fürst Basil Basilowitsch
Gräfin Stasa Kokozowa
Sergei Mentschikoff
Pawel von Pawlowitsch
Pélégrin
Franz Lehár wurde am 30. April 1870 in Komorn (Ungarn) geboren. Sein Vater war Militärkapellmeister, seine Mutter deutschen Ursprungs. Die musikalische Begabung trat früh hervor und mit sechs Jahren begann Lehár zu komponieren. 1882 kam er auf das Prager Konservatorium, wo er mit Dvorák bekannt wurde, der ihn durch seine Anerkennung förderte. Auch Johannes Brahms äusserte sich wohlwollend über Lehárs erste Arbeiten. 1888 wurde Lehár Kapellmeister am Stadttheater Elberfeld-Barmen, trat aber dann in die Fussstapfen seines Vaters und wurde Militärkapellmeister. Mit kleineren Kompositionen weckte er schon früh das Interesse der Fachwelt.
1896 wurde in Leipzig seine Oper KUKUSCHKA erfolgreich aufgeführt. In Wien begann er die zuerst mühsame Suche nach einem guten Operettenbuch, die schliesslich mit dem Auftrag zur Vertonung von zwei Libretti gekrönt wurde, nämlich DER RASTELBINDER und WIENER FRAUEN. 1905 kam nach anfänglich schlechten Prognosen DIE LUSTIGE WITWE im Theater an der Wien heraus und wurde ein Welterfolg. Mit grossem Schaffenseifer liess Lehár anschliessend Werk auf Werk folgen, darunter auch DER GRAF VON LUXEMBURG (1909) als ein weiterer Geniestreich.
Im Jahre 1925 leitete Lehár eine neue Schaffensperiode ein. Mit der Operette DER ZAREWITSCH gelang ihm wiederum ein Spitzenwerk. Die Uraufführung fand 1927 in Berlin statt, wohin sich nun für einige Zeit das Wirken Lehárs hauptsächlich verlegte. Seine Neigung, Werke mit geringer Wirkung umzuarbeiten, veranlasste ihn zur Neufassung von DIE GELBE JACKE. So entstand 1929 DAS LAND DES LAECHELNS. 1922 wurde FRASQUITA uraufgeführt, 1934 die Premiere von GIUDITTA weltweit im Rundfunk übertragen.
1946 übersiedelte Lehár nach Zürich und beschäftigte sich mit einem grossen historischen Stoff, einer Operette um den ungarischen Freiheitshelden Kossuth Lajos. Er konnte sie nicht mehr vollenden, denn kurz nach seiner Rückkehr nach Bad Ischl, wo er jahrzehntelang seinen Sommersitz hatte, starb Franz Lehár von der ganzen Musikwelt betrauert, am 24. Oktober 1948.
Franz Lehár gilt als einer der Hauptvertreter der häufig als "Silberne Operettenära" bezeichneten Phase des unterhaltenden Musiktheatergenres zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Er hinterliess mit DIE LUSTIGE WITWE, DER GRAF VON LUXEMBURG oder DAS LAND DES LAECHELNS hervorragende Werke, die noch heute regelmässig auf den Spielplänen grosser Theater zu finden sind.
Theaterkasse/Vorverkauf
Ursula Koch Arnold
Gaby Meier-Felix
Monika Vonarburg
Garderobe
Heidi Arnosti
Theres Hodel
Bea Kiener
Ueli Merki
Vreny Merki
Mari Carmen Meyerhans
Restaurant / Bar
Luzia Dahinden und Team
Bühne
Johannes Bolliger
Lars Bolliger
Cédric Dillier
Urs Heller
Franz Hodel
Jost Meyerhans
Ernst Portmann
Caroline Seeholzer
Sabrina Zanatte
Frisuren und Maske
Steffy Berchtold
Yvonne Häfliger
Marina Keller
Claudia Schilliger
Patricia Stalder
Evelin Winiger
Nadine Zberg
Corinna Zwyer
Kostüme und Requisiten
Beatrice Bättig
Alexa Lipp
Regula Stocker
Cornelia Strebel
Bea Von Kiparski
Maria Wyder
Sybille Zihler
Sanität
Samariterverein Sursee
1. Akt:
Die Boheme in Paris feiert Karneval. Man stimmt Hochrufe auf René an, der sich seines Lotterlebens freut. Etwas weniger Feierlaune zeigt zunächst Armand, weil das Geld für die Miete knapp wird. Nach einem kurzen Geplänkel mit Juliette lässt er sich mit ihr aber doch wieder in die Sorglosigkeit fallen. In Armands Atelier taucht plötzlich auch Fürst Basil mit drei Beamten auf. Er verspricht dem mittellosen Grafen eine halbe Million Francs für die Heirat mit einer Ungekannten, von der er sich nach drei Monaten aber wieder scheiden lassen muss. Bis dahin sind beiderseitig Stillschweigen und Inkognito zu wahren. So will der Fürst Angèle zu einem Adelstitel verhelfen, um sie anschliessend standesgemäss selbst ehelichen zu können. René lässt sich auf den Handel ein. Angèle erscheint zur Zeremonie, die man augenblicklich vor Ort vollzieht. René und Angèle, durch eine Leinwand voneinander getrennt, können einander zwar hören, zu sehen bekommen sie aber nur ihre Hände, um die Ringe zu tauschen. Kurz erfasst beide die Ahnung von einem gemeinsamen Glück. Dann gehen sie ihre Wege. René, der nun wieder Geld in der Tasche hat, wirft sich erneut ins Karnevalstreiben.
2. Akt:
Drei Monate sind vergangen. Angèle will für die bevorstehende, aber noch geheim gehaltene Verbindung mit Fürst Basil, dem Künstlerleben den Rücken kehren. Nun gibt sie ein Fest nach ihrer Abschiedsvorstellung, während der sich gerade fatalerweise ein Zuschauer in ihr Herz gestohlen hat. Es ist René, der als "Baron Reval" nun ebenfalls erscheint und Angèle seine Liebe gesteht. Die Angebetete hält ihn auf Distanz. Noch haben beide keine Ahnung davon, dass sie ohnehin miteinander verheiratet sind. Mit René ist auch Armand auf dem Fest eingetroffen, der den Freund während seines dreimonatigen "Exils" begleitet hat. Hier trifft er auf Juliette, die seit seinem plötzlichen Verschwinden bei ihrer Freundin Angèle untergekommen ist. Obwohl Juliette darüber erbost ist, dass Armand sie im Stich gelassen hat, finden beide rasch wieder zueinander. Das unerwartete Auftreten von René am Abschlussfest kommt Fürst Basil äusserst ungelegen. Er versucht, ihn aus dem Spiel zu drängen. Ein zurückgelassener Handschuh Angèles weckt durch sein reizendes Mass und mehr noch durch sein betörendes Parfum in René eine vage, aber leidenschaftliche Erinnerung. Basil, der René bereits fort glaubt, gibt nun seine bevorstehende Hochzeit mit Angèle bekannt. Die Auserwählte äussert sich bei dieser Gelegenheit abfällig über ihren "Heiratsgrafen". René gibt sich zu erkennen und wirft nun seinerseits Angèle kalte Berechnung vor. Die entflammte Leidenschaft der beiden füreinander lässt aber die gegenseitigen Vorwürfe im Nu vergessen. Von Liebesglück beseelt, fallen sich beide in die Arme. Beim gemeinsamen Verlassen ihres Palais besteht Angèle auf das noch immer gültige Eheversprechen.
3. Akt:
Gräfin Stasa Kokozov eröffnet in den frühen Morgenstunden den Reigen der illustren Gästeschar in der Eingangshalle des Pariser Grand Hotels. Sie ist aus Russland angereist, um das Eheversprechen ihres Verlobten Fürst Basil einzufordern. Ihr folgen Juliette und Armand, welche sehnlichst auf die Öffnung des Standesamtes warten. Armand hat sich entschieden, das Künstlerleben mit seiner angebeteten Venus zu teilen, ohne sie vorher gemalt zu haben. Auch Angèle und René erscheinen, um ihre Zeit bis zum bevorstehenden Scheidungstermin in der Lobby zu verbringen. An ihrer Liebe besteht kein Zweifel mehr. Doch droht der mit Fürst Basil ausgehandelte Vertrag die Leidenschaft füreinander und den Wusch nach einer gemeinsamen Zukunft zu zerstören. René erfährt bei dieser Gelegenheit, dass die Beschlagnahmung seiner Güter aufgehoben wurde. Auch Fürst Basil gesellt sich erwartungsfroh zu den Anwesenden. Er wird jedoch kurz vor der Erfüllung seines Planes durch das unerwartete Erscheinen seiner Verlobten jäh auf den Boden der Realität gezerrt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die vertragliche Abmachung aufzuheben und Angèle für den Grafen von Luxemburg frei zu geben.
Nachdem Franz Lehár mit DIE LUSTIGE WITWE im Jahr 1905 am Theater an der Wien die Lunte zu seinem raketengleichen Aufstieg in den Operettenhimmel gezündet hatte - der Erfolg beim Publikum stellte sich erst allmählich ein – erhoffte sich die Direktion des Hauses von ihm einen weiteren Kassenmagneten. Ein solcher gelang dem Komponisten schlussendlich mit dem am 12. November 1909 uraufgeführten DER GRAF VON LUXEMBURG. Den Anekdoten um die angeblich eher flüchtige Entstehung – Lehár soll das Werk in nur drei Wochen skizziert und später mit den Worten "Der Schmarrn ist fertig" abgegeben haben – setzte der Komponist später selber entgegen: "Es war bestellte Arbeit, ja, aber schon nach der ersten Note begann ich mich in das Buch zu verlieben. In drei Monaten war ich fertig und beim Durchblättern der Partitur sagte ich mir: das ist vielleicht die ursprünglichste Musik, die du je geschrieben hast."
Bei der von Robert Stolz dirigierten Uraufführung wurde DER GRAF VON LUXEMBURG vom Wiener Publikum mit stürmischem Beifall aufgenommen und danach mehr als 300 Mal en suite aufgeführt.
Eine sehr freie Nachdichtung in zwei Akten von Basil Hood und Adrian Rosson lief mit Lehárs Musik unter dem Titel THE COUNT OF LUXEMBOURG ab dem 20. Mai 1911 in Londons Daly’s Theatre 240 Mal und war auch ein grosser Erfolg im Jahre danach im New Yorker New Amsterdam Theatre. 1926 wurde ein Stummfilm auf der Basis dieser Version gedreht.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland geriet Lehárs Schaffen in Misskredit. Seine Frau Sophie war Jüdin und zahlreiche seiner künstlerischen Weggefährten zählten zur jüdischen Gemeinschaft. Trotzdem feierte DER GRAF VON LUXEMBURG am 4. März 1937 unter Lehárs Leitung in Berlin am Theater des Volkes Premiere. Für diesen Anlass erstellte der Komponist eine zweite, seither verbindliche Fassung, die er unter anderem durch ein Handlungsterzett und ein Couplet sowie zusätzlichen Tanznummern ergänzte.
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