Die Fledermaus
„Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“
Niemand lässt sich gerne zum Gespött machen. Auch nicht der Notar Dr. Falke, der nach einer gemeinsam durchzechten Ballnacht von seinem Freund Eisenstein dem Gelächter der Kleinstädter preisgegeben wurde. Betrunken und als Fledermaus verkleidet liess er ihn im Stadtpark liegen, so dass Falke am helllichten Tag unter den Augen der Strassenpassanten nach Hause wanken musste..... Wie danach die „Rache der Fledermaus“ des so Gedemütigten an seinem Freund Eisenstein ausfällt und mit welcher Raffinesse und List er dabei vorgeht, erzählt die vertrackte Geschichte der weltberühmten Operette DIE FLEDERMAUS von Johann Strauss in drei Akten.
Erstmals in der langjährigen Geschichte geht dieser Operettenklassiker über die Bretter des Stadttheaters Sursee. Während 26 Aufführungen von Januar bis März 2017 präsentiert unser Ensemble dieses übermütige Verwechslungsspiel und versetzt damit sein Publikum mit hinreissender Theatralik und eingängigen Melodien des Walzerkönigs Johann Strauss in eine heitere, beschwingte Champagnerlaune.
Die Überarbeitung des Librettos für unser Haus hat auch bei dieser Produktion der bewährte Regisseur Björn B. Bugiel übernommen.
Instrumentation: Evi Güdel-Tanner
- Sa25. März 2017
- 19:00
- Tickets

Inszenierung, Choregrafie und Bühne

Lichtgestaltung

Inspizienz

Frisuren & Maske

Kostüme

Requisiten
Vorverkauf | Gaby Meier-Felix | Garderobe | Brigitta Eicher | |
Monika Vonarburg | Theres Hodel | |||
Ueli Merki | ||||
Theaterkasse | Monika Vonarburg | Vreny Merki | ||
Annetta Zimmermann | ||||
Bühne | Walter Arnold | |||
Restaurant / Bar | Luzia Dahinden und Team | Johannes Bolliger | ||
Cédric Dillier | ||||
Frisuren und Maske | Stefania Caputo | Franz Hodel | ||
Yvonne Häfliger | Philippe Hollenstein | |||
Irène Hess | ||||
Selina Jaussi | Kostüme und Requisiten | Sybille Zihler | ||
Peter Rothenbühler | Beatrice Bättig | |||
Alexa Lipp | ||||
Sanität | Samariterverein Sursee | Regula Stocker | ||
Maria Wyder | ||||
Medien | Christian Albisser | |||
Titelbild, Grafik | Erika Sahli | |||
Fotografie | Roberto Conciatore | |||
Bruno Bühlmann | Instrumentation | Evi Güdel-Tanner |
Erster Akt
Gabriel von Eisenstein muss eine Arreststrafe wegen Beleidigung einer Amtsperson antreten. Da befolgt er gerne den Rat seines Freundes Dr. Falke, sich in der Nacht noch beim Prinzen Orlofsky zu amüsieren. In Wirklichkeit hat Dr. Falke vor, sich für einen früheren Streich Eisensteins zu revanchieren. Um sich mit dem angekündigten Jugendfreund Alfred ungestört treffen zu können, lässt Rosalinde ihren Gemahl gerne ziehen, als dieser vermeintlich ins Gefängnis aufbricht. Auch das Kammermädchen Adele, das vorgibt, eine kranke Tante besuchen zu wollen, hält sie nicht zurück.
Als alle weg sind, kommt Alfred, um sich mit seiner angebeteten Rosalinde zu vergnügen. Leider wird das Techtelmechtel vom Gefängnisdirektor Frank gestört, der Eisenstein abholen will: Da bleibt Alfred aus Rücksicht auf Rosalinde nichts anderes übrig, als deren Gemahl zu spielen und sich ins Gefängnis abführen zu lassen.
Zweiter Akt
Auf dem Schloss des jungen Prinzen Orlofsky geht es übermütig zu. Dr. Falke verspricht dem jungen Gastgeber, dass er heute noch viel zu lachen haben werde. Eisenstein tritt als "Marquis Renard" bei ihm auf, Adele wird als die junge Künstlerin Olga vorgestellt. Eisensteins Verdacht, sie sei sein Stubenmädchen, weist sie keck zurück. Gefängnisdirektor Frank wird als "Chevalier Chagrin" in die Gesellschaft eingeführt, und selbst die als ungarische Gräfin verkleidete Rosalinde erscheint – Dr. Falke hat sie kommen lassen mit dem Hinweis, ihr Ehemann gehöre auch zu den geladenen Gästen. Es gelingt der maskierten Gräfin, dem um sie buhlenden Gatten die Taschenuhr zu entwenden, welche sie benötigt, um ihm damit später seine Untreue zu beweisen.
Vom Champagner angeheitert, erzählt Eisenstein vor allen Gästen, wie er einst Dr. Falke blamierte, als er ihn nach einer gemeinsam durchzechten Ballnacht im Fledermauskostüm dem Spott der Marktfrauen und Gassenbuben aussetzte.
Dritter Akt
In der Morgenfrühe will der übel bezechte Frank seinen Dienst als Gefängnisdirektor antreten. Der noch schwerer betrunkene Zellenschließer Frosch soll berichten, was inzwischen vorgefallen ist. Da erscheinen Adele und ihre Schwester Ida, die dem Gefängnisdirektor gefolgt sind. Adele gibt zu, wer sie wirklich ist, und bittet den vermeintlichen Chevalier, sie für die Bühne ausbilden zu lassen. Jetzt trifft auch Eisenstein ein, der seine Strafe mit einem Tag Verspätung antreten will. Nun erfährt er aber, dass ein Herr Eisenstein schon gestern Abend aus den zärtlichen Armen seiner Frau hierher gebracht worden sei. Rosalinde eilt herbei, um Alfred zu befreien und den Gatten wegen seinen nächtlichen Ausschweifungen zur Rechenschaft zu ziehen. Eisenstein rast vor Eifersucht, wird jedoch kleinlaut, als Rosalinde ihm die Uhr vorweist, die sie ihm in Gestalt der "ungarischen Gräfin" bei Orlofskys Fest abgenommen hat.
Auf dem Höhepunkt des ehelichen Durcheinanders trifft die ganze Festgesellschaft mit Prinz Orlofsky und Dr. Falke ein. Erst jetzt begreift Eisenstein, dass er der "Rache der Fledermaus" zum Opfer gefallen ist. Der köstlich amüsierte Prinz verspricht Adele, sie als Mäzen zu fördern, und alles löst sich in bester Champagnerlaune in Wohlgefallen auf.
„... was doch nicht zu ändern ist.“
Am 05. April 1875 ging DIE FLEDERMAUS am Theater an der Wien zum ersten Mal in Szene. Spannungsvoll erwartet, war ihr Erfolg zunächst eher mässig. Nicht mehr als 50 Aufführungen brachte man in Wien auf die Bühne, und es bedurfte den schnell eintretenden Erfolg im Ausland, um den Blick auf die besonderen Qualitäten des Werks zu lenken. Zu diesen zählt, nebst der meisterhaft orchestrierten Komposition, unzweifelhaft dessen Libretto. Dieses basiert auf dem Singspiel "La Reveillon" der berühmten Offenbach-Libretisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy.
DIE FLEDERMAUS ist ein gelungenes Sittenbild des vom Zerfall bedrohten Habsburgerreichs, eine Gesellschaftssatire der besonderen Art, die dem krisengeschüttelten Volk die Möglichkeit gab, sich in den theatralen Rausch des Vergessens hinein zu feiern. "Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist" heisst es dort, und tatsächlich wurde gerade dieser Gedanke, den die Operette selbst freilich in einem gänzlich anderen Zusammenhang anführt, zum Lebensmotto der sich immer weiter in die Krise schaukelnden Oberschicht Wiens.
Das berauschende Fest Orlofskys bot Strauss die Möglichkeit, sich kompositorisch im heimischen Metier zu üben: der Tanz- und Ballmusik. Entsprechend schnell verfasste er zwischen August und Oktober 1873 die Partitur, die zusammen mit dem ausgesprochen hochwertigen Textbuch diese Operette zu all dem werden lässt, was der Theaterwissenschaftler Franz Hadamovsky als Besonderheit des Genres ausmachte: "Ein unfassbares Etwas aus Musik und Tanz, aus Heiterkeit und Schönheit, ein Wiegen und Schweben, ein Locken und Halten, ein Wünschen und Träumen, eine selige Beschwingtheit und eine überirdische Stimmung."
Die Ouvertüre
Sie überstrahlt nicht nur diese Operette, sie gilt zweifelsohne als ein Glanzstück im gesamten kompositorischen Schaffen von Johann Strauss. Trotz ihres formal strengen, in der klassischen Sonatenhauptsatzform gehaltenen Aufbaus, gelingt ihm der Kunstgriff, nach und nach die musikalischen Höhepunkte des gesamten Werkes vorzustellen. Für den Hörer bietet sich so im Verlaufe der Operette die Möglichkeit des Wiedererkennens und Vertiefens bereits gehörter Melodien, was durch die eingängige Musik zusätzlich erleichtert wird. Mit ihrer abwechslungsreichen Dynamik und der meisterhaften Orchestrierung gehört sie auch zum Standardrepertoire von Spitzenorchestern.